18. bis 21. April 2018
Das Wetter bleibt hervorragend. Als Motorbootfahrer können wir Wind und Wellen ja nicht so gut leiden. Die heutige Wellenvorhersage von 0,2 Metern hat gehalten. Den nur 35 Kilometer langen Abschnitt an der Küste entlang von Saintes-Maries-de-la-Mer nach La Grande-Motte konnten wir in knapp drei Stunden bewältigen. An der Hafeneinfahrt von La Grande-Motte mussten wir noch die Aufhebung der Hafensperrung abwarten; während der aktuell stattfindenden Katamaran-Messe – Salon Multicoques – wird der Hafen jeweils nur zur vollen Stunde für zehn Minuten geöffnet. Die Wartezeit haben wir in Bootsfahrübungen für Nichte Anna investiert.



Die Silhouette der Stadt bei der Ankunft in La Grande-Motte vom Meer aus ist schon recht beeindruckend. Hier wurde in den 60er und 70er Jahren eine Retortenstadt aus dem Boden gestampft, die heute Platz für circa 120.000 Touristen bei lediglich circa 9.000 Einwohnern bietet. Architektonisches Vorbild waren hierbei die stufenförmigen Pyramiden der Azteken in Mittelamerika. Der prägende Architekt von La-Grande-Motte, Jean Balladur, hat sich nach einem Mexikourlaub hier ausgetobt, was, wie ich finde, gut geglückt ist. Im Gegensatz zu den gesichtslosen Hotelburgen in vielen anderen Küstenorten hat der Ort etwas ansprechend Skurriles. Wir fühlen uns hier wohl, was nicht zuletzt an dem professionellen Yachthafen und der breiten Auswahl von Restaurants liegt.


Mit dem Rad lässt sich die Stadt bis zu den im Hinterland liegenden Binnenseen Etang de Ponant und Etang de l’Or recht gut erkunden. Allerdings hat mich hier die Orientierung arg im Stich gelassen. Ich schiebe das zu einem kleinen Teil auf den guten Rosé vom Vorabend, aber wesentlich auf den Umstand, dass hier bestimmte Bauwerke in gleicher Art und Weise immer wieder auftauchen, womit ich zunächst nicht gerechnet hatte, etwa kleine Ladenstädte mit Apotheke, Cafe, Schnellimbiss und Markt, welche jeweils um die fünf Blocks versorgen. Alle paar Blocks gibt es dann auch noch ein Wäldchen und einen Spielplatz. Hier erkennt man sehr gut den Reißbrettcharakter der Stadt. Viele Radwege, ein kleiner Binnenhafen, ein sehr großer Golfplatz und diverse Golfhotels bekannter Ketten runden das Bild ab.

Empfehlenswert:
Gourmet Burger, ganz kleiner sympathischer Laden – ein bisschen versteckt, da in 2. Reihe – in Strandnähe (östlich vom Yachthafen) mit exzeptionell guten Burgern, 231 Place Paul Valéry www.facebook.com/gourmetburgerlgm/
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