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Amsterdam Zeeburg

20.12.2016

Das Wetter meint es nicht gut mit uns. Tagsüber ist zwar strahlender Sonnenschein, aber bis der sich gegen den Nebel durchgesetzt hat, das dauert. Deshalb auch diesen Morgen die Abfahrt verspätet. Erst gegen 10.30 Uhr kommen wir in Wijk bij Duurstede los. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wollen wir in unseren Hafen in Amsterdam einlaufen.

In unserer zweiten Großschifffahrtsschleuse, der Prinzessin-Irene-Schleuse, sehen wir uns erstmals mit Gesellschaft konfrontiert. Neben uns schieben sich zwei fette Pötte in die Schleusenkammer. Es ist deutlich zu spüren, wieviel Wasser die Dinger verdrängen! Unsere 20 Tonnen sind doch eine Ecke schwerer mit den Leinen zu halten als wir das von unseren bisherigen Mietbooten gewöhnt sind…

In der Prinzessin-Irene-Schleuse liegen wir neben Frachtschiffen
Prinzessin-Irene-Schleuse

Auf dem Amsterdam-Rhein-Kanal bilden sich immer wieder Nebelbänke, welche sich nachmittags verstärken. Wir ziehen in Erwägung, seitlich im Kanal mit Pflöcken festzumachen, aber es ist recht viel Frachtverkehr auf dem Kanal, und so arg breit ist er dann auch wieder nicht. Gegen 16.15 erreichen wir die Mündung des Kanals in den IJ. Der IJ ist dieser Stelle sehr breit, und wir müssten ihn überqueren, um in unser Fahrwasser zu kommen. Leider ist es inzwischen so neblig, dass uns ohne Ufer komplett die Orientierung fehlt. Die riesigen Frachtschiffe können wir auf eine Entfernung von 30 Metern nur schemenhaft erkennen. Dunkel ist es auch schon fast. Leichte Panik kommt auf.

Viel mehr als unsere Flagge können wir beim Blick nach achtern nicht erkennen
Dichte Nebelsuppe

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als eine Gelegenheit zum Festmachen zu suchen. Wir finden schließlich einen Badesteg vor einer Wohnanlage. Der muss es tun für die Nacht. Anhand der Kartenfunktion unserer Handys orten wir unseren Standort: Borneo Island. Wir sind nur wenige Kilometer von unserem Ziel entfernt.

Auf der Karte sieht man, dass wir sehr kurz vor unserem Ziel gestrandet sind
Hier sind wir gestrandet

Borneo Island ist ein altes Hafengelände, das zum Wohngebiet umfunktioniert wurde und viel interessante Architektur zu bieten hat. Nachdem wir mit den Hunden um den Block waren, hinterlassen wir vorsichtshalber einen Zettel am Boot, auf dem wir unsere Nebel-Situation schildern (inzwischen ist es sternenklar!) und unsere Telefonnummern angeben, und machen uns auf die Suche nach Abendessen. In einem netten chinesischen Lokal verdauen wir unsere erste, aber heftige Nebel-Erfahrung bei ein paar Tsing Tao.

Am nächsten Morgen bei klarem Wetter sieht alles ganz harmlos aus
Morgens auf Borneo Island
Published inRouten

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